Kindergruppe Goethchen

Stand:

Pädagogik — Inhaltliche Schwerpunkte

Körper und Bewegung
Unsere Räume sind ansprechend und einladend eingerichtet. Wir nehmen dabei besonders die drei Grundwahrnehmungsbereiche (Gleichgewicht, Muskel-Gelenksinn,
Hautsinn) wahr. Die Kinder haben die Möglichkeit die Räume aus verschiedenen Perspektiven zu erkunden, dazu lädt unser Podest, die Rutsche und Rückzugsecken ein.

Es gibt Möglichkeiten:
zum Schaukeln (gemütlich im Hängestuhl),
zum Klettern (die Treppe zum Podest, selbstkonstruierte Matratzenburgen, Stühle, Tische etc.),
zum Hüpfen und Springen (von fast allem was sich dafür eignet, die Höhe entscheidet das Kind),
zum Liegen auf verschiedenen Untergründen,
verschiedene Materialien kennen zu lernen (zum Fühlen, Bauen, Verstecken, Kuscheln),
und natürlich zum viel Platz zum Krabbeln, Gehen lernen, Gehen, Laufen und Fallen.

Wir schaffen somit im Alltag Situationen, die Erfahrungen mit dem eigenen Körper ermöglichen. Die pädagogische Fachkräfte bieten sowohl angeleitete als auch freie Übungen an, damit die Kinder selbst variieren, experimentieren und sich selbst herausfordern können.
Rhythmik und Musik
Im Goethchen wird von Betreuungskräften und Kindern überwiegend selber gesungen und musiziert. Wir ermutigen die Kinder durch unsere Vorbildfunktion eigene musikalische Erfahrungen mit ihrer Stimme, ihrem Körper, umfunktionierten Gegenständen oder mit Instrumenten im klassischen Sinne zu machen. Beim Mitmachen der Kinder kommt es den Fachkräften nicht auf Vollständigkeit an. Zuhören, leuchtende Augen oder „nur“ eine kleine Fingerbewegung sind ein großer Anfang.

Die im Gruppenraum vorhandenen, jederzeit frei zugänglichen Musikinstrumente sind so ausgewählt, dass keine vorgegebenen Melodien erzeugt werden, sondern jeder zum kreativen Gestalter wird. Es gibt kein „Richtig-Falsch“, nur „Laut-Leise, Hoch-Tief, Langsam-Schnell“.
Viele unserer Rituale werden von Musik oder Rhythmus begleitet, zum Beispiel:
In der Morgenrunde singen und stampfen wir gemeinsamen,
der Essensspruch verläuft nach einem festem Sprachrhythmus.

Immer wieder werden Fingerspiele in den Alltag eingebaut, so ist das mitmachen / mitsprechen einfacher, da es mit einem konkreten, sich wiederholenden Bewegungsmuster verknüpft werden kann. Dabei werden verschiedene Fingerspiele angeboten, damit unterschiedliche Altersgruppen angesprochen werden.

In der wöchentlich stattfindenden Rhythmikstunde bieten wir großflächige Kreis- und Bewegungsspiele an. Dort wird auch Musik von Tonträgern eingesetzt, zum Teil für angeleitete Bewegungsspiele (alle folgen einem vorgegebenen Bewegungsmuster), zum Teil für freie Tanz- und Musikerfahrungen (jeder bewegt sich zur Musik wie und wann es ihm gefällt). Die Kinder dürfen bei uns ein breites Angebot von Musik kennen lernen, wir laden ein zu sanfter Entspannungsmusik oder flotten afrikanischen Rhythmen. Mal Klassik, mal Detlev Jöcker. Auch die klassischen Kinderlieder (Alle meine Entchen o.ä.) haben einen großen Stellenwert in unserem Alltag.
Kommunikation, Sprache und Schrift
Die BetreuerInnen der Kindergruppe Goethchen sind stets sprachliches Vorbild für die Kinder. Es wird in ganzen Sätzen und in einer sehr deutlichen Aussprache mit ihnen gesprochen. Zudem wird stark darauf geachtet, dass die Sprechweise der Fachkräfte sich zwar nach dem Verständnis der Kinder richtet, dabei aber gleichzeitig ihre Sprachbeherrschung übersteigt, um genügend Anregung zu bieten. Statt fehlerhaftes Sprechen der Kinder zu korrigieren, werden ihre Äußerungen oder einzelne Worte im Gespräch wiederholt, um Modelle des richtigen Sprachgebrauchs zu bieten. (Bsp. „Ja genau, das ist ein Buch“). Aber auch Lautäußerungen und Geräusche der Kinder werden von den BetreuerInnen aufgegriffen, imitiert und in einen Satz eingebunden. (Ja genau, der Hund macht wau wau“). Dabei werden alle Kinder als ernst zunehmende Gesprächspartner gesehen. Die Fachkräfte begeben sich auf die Höhe der Kinder und halten Blickkontakt. So wird ihnen auch genügend Zeit und Raum gegeben sich verbal und nonverbal mitzuteilen. Wichtig dabei ist es die Kinder nicht zu unterbrechen, sondern vielmehr interessiert nachzufragen.
Die Kinder übernehmen die Sprache im alltäglichen Umgang mit den Bezugspersonen in der Gruppe und erweitern somit ihre Sprachkenntnisse. Daher wird den Kindern aufmerksam zugehört und zugewandt mit ihnen gesprochen. Die BetreuerInnen vermitteln Lust am Sprechen und lassen die Kinder die Erfahrung machen, dass ihre Äußerungen von Bedeutung für andere sind.
Zusammenarbeit mit Eltern
Eine vertrauensvolle, gute Zusammenarbeit zwischen den Eltern und den Mitarbeitern des Goethchens ist unabdingbare Basis einer qualitativ hochwertigen pädagogischen Arbeit am Kind. In der familienunterstützenden Krippenarbeit werden die Kompetenzen der Mitarbeiter sowie die Kompetenzen der Eltern in die pädagogische Arbeit mit einbezogen, so dass eine konstruktive und optimale Koordination der beiden Lebenswelten des Kindes möglich wird. Eltern sind als Experten ihrer Kinder zu sehen.
Grundlagen der Erziehungspartnerschaft mit unseren Eltern sind für uns im Alltag eine
vertrauensvolle, offene Atmosphäre,
gegenseitige Akzeptanz, Toleranz und Wertschätzung,
ein kontinuierlicher Austausch zwischen den Eltern und Mitarbeiterinnen,
Transparenz seitens des Krippenbereiches (z.B. tägl. Tagebuch), sowie konstruktive Klärung von Meinungsverschiedenheiten, unterschiedlichen Anforderungen, Konflikten und Krisen